Fluch der Karibik 4 - Fremde Gezeiten

Vorgeplänkel

Nun war ich also am gestrigen Montagabend im Nürnberger IMAX, um mir zusammen mit ein paar Erlanger Freunden Fluch der Karibik 4 anzusehen.

Im Vorfeld hatte ich schon gelesen, dass man den Synchronsprecher für Johnny Depp ausgetauscht hat im Vergleich zu den vorherigen drei Filmen, so dass ich da bereits mit einer gewissen Skepsis hinein bin.

Zum Film

Der Film selbst war ein nett gemachter Abenteuerfilm (einer der Mit-Schauenden meinte am Ende "mit ein paar Nazis hätte es auch ein Indiana Jones-Film sein können"), den ich recht unterhaltsam fand. Bekannte Gesichter findet man nicht all zu viele wieder (Jack, Barbossa, Gibbs und den Affen), aber nach drei Filmen mit der alten Dreiecksbeziehung finde ich das gar nicht so verkehrt – und klar gibts auch diesmal wieder ne Frau, um einen verbalen Kontrapunkt zum Captain zu setzen.

Ich glaube, ich habe nicht so viel gelacht wie in den vorherigen Filmen; die Witze und Anspielungen ist man ja nun mittlerweile gewohnt, und es ist vermutlich auch nicht so leicht, sich mit den gegebenen Charakteren neue Situationen auszudenken, in denen man mal neue Gags bringen könnte. War aber schon noch witzig genug :)

Die andere Synchronstimme ist mir an manchen Stellen schon negativ aufgefallen; ich fand die Tonlage tiefer, so dass Jack nicht mehr so "tuntig" rüberkam wie früher, aber der Synchronsprecher hat trotzdem versucht, das wie der vorherige Sprecher zu machen, so dass es einfach nicht "richtig" wirkte und zusammenpasste.

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Der Subplot mit der Meerjungfrau und dem Prototypen eines schnuckeligen Jünglings in Form eines Klerikers (Bloom-Ersatz für schmachtende Mädels?) war meines Erachtens totaler Mist. Ich meine, nicht dass die Meerjungfrau nicht verdammt süß gewesen wäre :), aber man wäre auch gut ohne diese seltsame Romanze ausgekommen, die manchmal auch noch unnötig verwirrt (z.B.: woher kennt sie plötzlich seinen Namen?). Aber mei, Single-Mann und Single-Frau soll wohl auch was fürs Auge geboten werden...

Amüsant war auch das Niederreißen der Quelle durch die Spanier – das wirkte auf mich einfach nur komisch :)

Kampfszene Piraten vs. England, England am Boden. Auftritt Spanier: "Alles total gottlos hier, los Jungs, reißt alles ein!". Mit ein paar Seilen werden dann ein paar Steinhaufen umgeworfen, wodurch die Unordnung nur unwesentlich schlimmer wird, und dann ziehen die Spanier wieder ab als hätten sie gerade Tod und Verderben über halb Europa gebracht. Na ja... :)

Der 3D-Effekt des Films war in meinen Augen gut ausbalanciert; man bekam einen guten Tiefeneindruck, die Augen wurden nicht zu sehr beansprucht, trotz manch schneller Schnitte. Vermutlich bekommen sie den Dreh langsam raus, die "ungewöhnlichen" Dinge, die anfangs noch bei 3D-Filmen passierten, waren hier kaum zu bemerken (einmal waren die Haare eines Piraten am linken unteren Rand wohl nur von der einen Kamera aufgenommen worden, das wirkte dann seltsam). Wenn man den 3D-Effekt natürlich gar nicht verarbeiten kann, ists doof, aber ansonsten ist der Film auch in der Hinsicht handwerklich sauber gemacht worden.

Fazit:

Trotz mancher Schwächen ein Film, den man sich ansehen kann. Nicht mehr ganz so witzig wie v.a. die ersten beiden Teile, aber optisch weiterhin top, und als Abenteuerfilm ganz unterhaltsam – Hollywood-Popcorn-Kino, und mit der Erwartung wird man meines Erachtens dann auch nicht enttäuscht. Solider Film, aber keine Besonderheit. Mir hat er getaugt :)