Einführendes
Durch einen Freund von mir, Durango, habe ich mich an ein paar Science Fiction-Filme erinnert, die ich so im Laufe meines bisherigen Lebens angeschaut habe. Dabei kam eine recht lange Liste heraus, und das obwohl ich mich auf Filme beschränkt hatte, die ich gerne gesehen habe.
So dachte ich mir, dass ich – angeregt durch meinen Freund corny, der selbst fleißig bloggt und regelmäßige Rubriken abhandelt – auch mal Gehversuche in der Welt des episodenhaften Schreibens unternehme. Wie ich mich kenne wirds am Ende jedoch trotz bester Vorsätze eher unregelmäßig :)
Wie dem auch sei, heute will ich mich dem Film Colossus widmen.
Worum gehts?
Wie es Science Fiction-Filme oftmals an sich haben, spielt ein Computer die wesentliche Rolle im Film, und sein Name lautet: Colossus. Man könnte sagen, Colossus ist die Vorlage für Skynet, den man aus den Terminator-Filmen kennt. Denn auch Colossus wurde gebaut, um die Landesverteidigung zu steuern, was Computer ja bekanntlich viel besser können als Menschen (auch WOPR ist da so ein Beispiel für gelungene Ingenieurskunst).
Und so verwundert es auch nicht, dass Colossus sich früh zu Beginn des Films denkt "Also jetzt wo ich eigentlich alle Waffen kontrolliere – wozu soll ich dann noch auf popelige Menschen hören?", so dass sich der Rest des Films darauf konzentriert, den Umgang der Menschen mit dieser neuen Situation zu zeigen.
Setting
Da der Film 1969 entstand (und auf einem 1966 erschienenen Roman basiert, der später zu einer Trilogie ausgebaut wird), spielt die Handlung auch zur Zeit des kalten Krieges. Die Sovietunion dient als Gegner, der durch sein atomares Gefährdungspotential die schnelle und effiziente Steuerung der Verteidigung der USA geradezu notwendig macht, und man so gewzwungen ist, diese durch einen Computer erledigen zu lassen, um ja schnell genug auf einen Erstschlag der Kommunisten reagieren zu können – auch ohne Präsidenten, der ja auch mal durch spontanes Wegsterben entscheidungsarm sein kann.
Damit der Gegner nicht einfach die Verteidigung lahm legen kann, indem er Colossus wegsprengt, wurde dieser tief in einen Berg gebaut, und bei der Aktivierung hinter dicken Panzertoren verschlossen, so dass Colossus de facto unzerstörbar wird durch Gewalteinwirkung von außen. Kaum aktiviert, stört er jedoch schon die Einweihungsparty mit dem Präsidenten (und dem Rest der USA), und das Schicksal nimmt seinen Lauf...
Zunächst glaubt man an eine Fehlfunktion, aber als Colossus seine Absichten verdeutlicht, setzt der Entwickler der Maschine und sein Team alles daran, den Rechner zu stoppen. Da sich dies vor allem im Labor und im kleinen Kreis abspielt, bleibt der Film ruhig und zeigt vor allem den Umgang der Wissenschaft mit den Geistern, die sie rief, sowie die innere Zerrissenheit des Erschaffers, der in gutem Glauben ein Monster erschaffen hat, dessen er nicht mehr Herr ist.
Die Moral
Der Film vermittelt deutlich, dass der Mensch in seinem Handeln nicht Gott-gleich sein kann, da er nicht alle Konsequenzen immer im Blick hat. Gute Absichten allein können nicht darüber hinweg helfen, dass am Ende die Kontrolle verloren geht und man selbst vom Herrscher zum Beherrschten wird.
Daher soll der Mensch nicht die Kontrolle und Verantwortung aus der Hand geben, und einem Einzelnen (sei es nun ein Mensch oder eben ein Computer wie Colossus) die Macht über Leben und Tod quasi der ganzen Weltbevölkerung anvertrauen.
Außerdem sollte man vielleicht überlegen, ob man so Waffen wie Atombomben wirklich will, weil man damit alles Leben ruck-zuck ausrotten kann wenn man will, und das doch ein bisschen gefährlich ist, insbesondere wenn man doch mal die Kontrolle verliert (auch ganz nett in Kubricks Dr. Strangelove dargestellt).
Zu guter Letzt wird noch die Überheblichkeit der Wissenschaft dargestellt, die stolz Dinge erschafft, welche – mangels Erkenntnis zum entsprechenden Zeitpunkt – katastrophale Folgen haben können. Es wird angemahnt, dass nicht alles, was man machen kann, auch getan werden soll, und dass Wissenschaftler nie vergessen sollten, dass sie nie alles wissen können, auch wenns im Moment vielleicht so aussieht, als hätte man eine Sache vollständig durchschaut.
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Fazit
Eine an sich banale Geschichte, aber wer auf kalten Krieg steht und keine Gewalt-Action braucht, um sich unterhalten zu fühlen, sondern auch mal die Akteure verstehen will und sich in sie hineinversetzen kann, der wird Freude an diesem Film haben. Außerdem ist die alte Technik nett anzusehen – Nadeldrucker versprühen doch einen gewissen Nostalgie-Charme :)
Der IMDb-Wertung von 7.1/10 kann ich mich jedenfalls anschließen; ich würde ihn definitiv weiterempfehlen und wünsche euch schon mal viel Spaß beim Anschauen!
Hi!
AntwortenLöschenSehr gut geschrieben - hat mir Spaß gemacht deinen Eintrag zu lesen.
Muss ich mir jetzt auch mal anschauen - ich hab den Film bisher noch nicht gesehen *Filmliste-durchgeh* :-)